Schalter

Bei einer diskreten Begehung des Schulspeichers in Begleitung unserer Hausmeister (ihnen sei hier ausdrücklich gedankt), die eigentlich die Besichtigung der alten Schuluhr zum Ziel haben sollte, stolperte ich neben dem Kassettendeck auch über einen alten Drehstromschalter, der für unbekannte Zwecke verkabelt mit 3x1,5mm² auf dem Speicher vor sich hingammelte.

Freundlicherweise durfte ich beides mitnehmen, hier Bilder des Objekts:

So fand ich ihn auf dem Speicher, das Bild entstand im heimischen Flur. Der Schukostecker gehört zum Kassettendeck, nicht zum Schalter.
So fand ich ihn auf dem Speicher, das Bild entstand im heimischen Flur. Der Schukostecker gehört zum Kassettendeck, nicht zum Schalter.
Das gute Stück in der Nahaufnahme, man beachte nicht den farbenfrohen Hintergrund (Schalter auf Teppich und Socke statt Öl auf Leinwand...)
Das gute Stück in der Nahaufnahme, man beachte nicht den farbenfrohen Hintergrund (Schalter auf Teppich und Socke statt Öl auf Leinwand...)
Seitenansicht mit Schaltknebel in Ruheposition.
Seitenansicht mit Schaltknebel in Ruheposition.
Ohne Kabelgewusel.
Ohne Kabelgewusel.
Der erste Blick ins Innere ist äußerst sauber, alte Verkabelung.
Der erste Blick ins Innere ist äußerst sauber, alte Verkabelung.
Der eigentliche Schalter ohne das Schalterhaus.
Der eigentliche Schalter ohne das Schalterhaus.
Beschaltungsplan
Beschaltungsplan
Nach der Reinigung und dem Zusammenbau erscheint der Schalter wieder in altem Glanz!
Nach der Reinigung und dem Zusammenbau erscheint der Schalter wieder in altem Glanz!
Die Abdichtung erfolgte noch mittels einer Wachsschnur, sie hielt sehr erfolgreich Dreck fern!
Die Abdichtung erfolgte noch mittels einer Wachsschnur, sie hielt sehr erfolgreich Dreck fern!

Da ich  ja nun einen schönen und vor allem wieder alltagstauglichen Schalter hatte, wollte ich diesen auch nicht im Keller vergammeln lassen. So stellte ich verschiedene Überlegungen über einen potentiellen Einsatzzweck an.

Da ich derzeit keinen Drehstrom zu schalten hatte sollte der Schalter als dekoratives aber funtionsfähiges Instrument in mein Zimmer wandern. Meine Deckenlampe schaltete schon ein netter Bakelit-Drehschalter, also sollte dieses Schalterchen seine Bestimmung in Form eines Hauptschalters für meine Stereoanlage finden.

Natürlich fungiert er in dieser Funktion gnadenlos unterfordert, denn nichteinmal meine Stereoanlage verbraucht 25A bei 500V...

Da ich keine Lust hatte, in den Netzleitungen der einzelnen Geräte rumzufummeln, die ohnehin an einer Verteilung hingen, sollte der Schalter ein Verlängerungskabel ersetzen und brauchte somit einen Schuko-Stecker und eine Schukokupplung sowie einige Meter Kabel.

Da die alten noch in Ordnung waren und schön gebraucht aussahen verwendete ich sie kurzerhand weiter.

Der Ausgang ist verkabelt, der Eingang liegt schon in der Dose.
Der Ausgang ist verkabelt, der Eingang liegt schon in der Dose.
Die fertige Verkabelung, nicht schön, aber selten. Eine Zugentlastung musste ich improvisieren.
Die fertige Verkabelung, nicht schön, aber selten. Eine Zugentlastung musste ich improvisieren.
Kuschelig eng ist es in der Kupplung. Der Anschluss war ein einziges Gefummel.
Kuschelig eng ist es in der Kupplung. Der Anschluss war ein einziges Gefummel.

Der fertige Schalter hängt nun bei mir an der Wand und erfreut mich bei jedem Schaltvorgang an der Stereoanlage allein durch sein schönes Schaltgeräusch und -gefühl! Da kann eindeutig kein Touchpad mithalten!

Als Berührungsschutz gegen Kinderfinger hat in der oberen Kabelhülse eine Ein-Pfund-Münze von 1963 Platz genommen, die perfekt hineinpasste, ein Euro wäre auch gegangen, aber der war mir zu modern!