1.) Die Vorgeschichte

Am besten fangen wir vorne an: Wie kam es also zu der nahezu symbiotischen Beziehung zwischen mir und Volker?

Die Antwort ist simpel wie einleuchtend: Im zarten Alter von 16 Jahren steuerte ich auf meinen Führerschein zu, ein Plastikkärtchen, dessen Bedeutung für mich nicht überschätzt werden kann, und benötigte einen fahrbaren Untersatz für die Zeit des begleitenden Fahrens. Nun könnte man natürlich einfach zu dem Schluß kommen, daß ich die Vehikel meine werten Eltern benutzen könnte, doch weit gefehlt. Weder den MX5 RF meiner Mutter, noch den 400PS starken 4er BMW meines Stiefvaters, der mir allein aufgrund seiner Außenwirkung nie sympathisch war, kamen als Transportmöglichkeit in Frage, da ich diese Wagen niemals hätte fahren dürfen und auch nicht hätte fahren wollen.

Meine anscheinend angeborene Abneigung gegen kofferraumamputierte Elefantenrollschuhe (Polo, Corsa, ...) führten also zu dem Entschluß, sich ein möglichst günstiges = altes, geräumiges Fahrzeug mit einem nicht allzu starken Dieselmotor zuzulegen, an dem man auch gleich nötige Erfahrungen in der Reparatur von Verbrennungsmotoren sammeln könnte.

 

Es kam mir dahingehend sehr gelegen, daß der Mitarbeiter, der den mir aus einigen Einsätzen durchaus bekannten Firmengolf bisher fuhr, diesen nicht länger nutzen wollte. Weiterhin war es fragwürdig, ob der Wagen den nächsten TÜV überleben würde.

Somit erfolgte aus dem Munde meines Stiefvaters in einem anscheinend unvorsichtigen Moment die Aussage:

"Den Golf kannst Du geschenkt haben!"

Vermutlich ging er  zu diesem Zeitpunkt nicht davon aus, daß ich ohne zögern mit einem "Ja gerne" antworten würde, obwohl im durchaus bewusst gewesen sein dürfte, daß ich nicht gerade zimperlich bin, wenn es darum geht, die von anderen nicht mehr gewünschten und ggf. heruntergewirtschafteten Gerätschaften bis zum Exzess weiter zu nutzen.

Es lief letzen Endes darauf hinaus, daß ich den Golf für die Bücher zum Schrottpreis erhielt, aber das ist ein anderes Thema - dennoch hatte ich am Ende ein Auto! Und sogar eines, das immerhin fuhr!

 

Wer sich nun fragt, warum der Wagen Volker heißt, der könnte vorschnell denken, ich sei mit ausreichend schlechtem Wortwitzhumor geschlagen und würde meinen Volkswagen Volker nennen - doch weit gefehlt.

Tatsächlich ist mir diese Parallele erst nach nach über einen halben Jahr aufgefallen, als ein Bekannter mich danach fragte. Seinen Ursprung hat der Name in dem Mitarbeiter, der Volker in der Firma die letzten Jahre fuhr und so mit Nikotin und anderen Spuren versah, daß mir kein andere Name in den Sinn kam, als den Golf nach eben jenem Mensch zu benennen.

 

Weiter geht´  s!

 

Hier übrigens noch einige Bilder des "Auslieferungszustandes"